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Einfühlsam, analytisch und kompetent zeigt Rabbi Shmuley Boteach in seinem Buch eine bisher unbekannte, teils liebenswerte, teils erschreckende Seite im Leben und Charakter von Superstar Michael Jackson auf: Jahrelang begleitete Rabbi Shmuley, Therapeut und geistliche Autorität, den King of Pop und stand ihm beratend zur Seite. “Es war Michael Jacksons dringlichster Wunsch, dass dieses Buch publiziert wird. Es enthält die intimsten, authentischsten, schmerzhaftesten und erhellendsten Gespräche, die er jemals zur Veröffentlichung freigab”, schreibt Shmuley Boteach, der elf Jahre lang an der Oxford University gelehrt hatte und insgesamt 21 Bücher veröffentlichte, die in 17 Sprachen übersetzt wurden, im Vorwort nunmehr auf Deutsch im Hannibal Verlag erschienenen Buches “Die Michael Jackson Tapes”. Bereits kurz nach dem Erscheinen in den USA stand das Buch von Shmuley Boteach im Mittelpunkt des Medieninteresses und löste zahlreiche kontroverse Diskussionen um Michael Jackson, sein wild bewegtes Leben und seinen plötzlichen Tod aus.
“Mir bot sich die Möglichkeit, einem Mann bei der existentiellen Veränderung und Rehabilitation zu helfen, der zu einem Freund geworden war, einem Star, der meine Liebe zu Kindern teilte und fest an die Notwendigkeit ihrer Wertschätzung innerhalb unserer Kultur glaubte”, schreibt der Autor. Aber er lernte auch die dunkle Seite des Superstars kennen. Wenn Michael Jackson, der sich gern im intellektuellen Rampenlicht bei seinen Vorträgern vor den Studenten der Oxford University, die ihm Rabbi vermittelt hat, sonnt, aber andererseits gelangweilt abwinkt, wenn er in Newark, New Jersey, mithelfen soll, arme Kinder zu unterstützen.
Es waren schicksalhafte Zeiten für Michael Jackson, bei denen Rabbi Shmuley Boteach mehr oder minder zufällig dabei war. So war er mit seiner Frau und den Kindern einer Einladung Jacksons auf dessen Neverland-Ranch just in den Tagen gefolgt, in denen auch der krebskranke Junge Gavin mit seiner Familie zur Erholung dort war und den Skandal um Jacksons angebliche Homosexualität auslöste. Auch die Kinder Shmuley Boteachs waren eingeladen gewesen die Nacht im Schlafzimmer Jacksons zu verbringen, der Rabbi hatte das Ansinnen jedoch abgelehnt. Boteach schreibt, wie Jackson sich mit merkwürdigen Freunden umgibt, stets Liebe sucht und sich nicht zu schade dafür ist, einen zweitrangigen Diplomaten überreden zu wollen, ihm eine Ernennung zum UNO-Botschafter zu vermitteln. Shmuley Boteach erlebte Drogenexzesse Jacksons mit, Zusammenbrüche und schüchterne Versuche Annäherung an das weibliche Geschlecht zu finden. Michael Jackson: “Meine erste Freundin war Tatum O’Neal. Sie gewann den Academy Award für Paper Moon. Ich war damals sechszehn und sie dreizehn. Und was war ich naiv! Sie wollte alles, und ich war überhaupt nicht an Sex interessiert, da für einen Zeugen Jehovas in dieser Hinsicht viele Gebote bestehen.”
In den Sitzungen mit Rabi Shmuley Boteach, die auf Wunsch Jacksons auf Tonband aufgezeichnet wurden, erzählt er bisher unbekannte Einzelheiten über seine schwierige Beziehung zu seiner Familie, die harte Kindheit, in der er zum Superstar gedrillt werden sollte, seine Lieben und Ehen und seine Einstellung zu Gott und dem Tod: “Ja, ich würde am liebsten irgendwann einfach verschwinden. Ich würde alles hinwerfen, wenn nicht die Kinder und Babys wären. Ich würde den Tod wählen, wenn ich diese Aufgabe in meinem Leben verlöre. Ich meine das aus tiefstem Herzen. Ich will kein langes Leben führen. das will ich nicht, nein – nein. Ich finde das Altern hässlich, sehr hässlich. Es ist schlimm, wenn der Körper zerfällt und sich Falten bilden. Ich will nicht alt werden, dem kann ich nichts abgewinnen. Ich will nicht in den Spiegel blicken und das Alter sehen. Damit kann ich nicht umgehen, wirklich nicht. Die Leute meinen, dass das Altern schön sei und dies und das. Da bin ich ganz anderer Ansicht.”
Auf eindrucksvolle Weise geling es Shmuley Boteach in diesem Buch den Menschen hinter der Maske des Michael Jackson zu entdecken und einen zerrissenen, zwiespältigen, selbstgefälligen und gleichzeitig sensiblen, aufopferungsvollen, einmaligen, hochbegabten Künstler vorzufinden.