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Fundiert und bildschön: Eine Legende, neu erzählt
Ihre Karriere dauerte nur sechs Jahre und sechs herausragende Studioalben. Dass die Doors in dieser kurzen Zeit zum Mythos wurden, verdankten sie größtenteils ihrem charismatischen und unberechenbaren Frontmann, der das Motto “Sex, Drugs & Rock’n’Roll” lebte wie kaum ein anderer Rockstar vor oder nach ihm und der mit der düsteren Romantik seiner Texte den Nerv der Zeit traf. Aber ohne die Musik, diese einzigartige Mischung aus Blues und Psychedelic, hätte selbst Jim Morrisons früher Tod die Doors wohl nicht in den Rockolymp katapultiert.
Dieser Tatsache trägt “The Doors – Die illustrierte Biografie” beeindruckend Rechnung: Endlich einmal überragt Morrisons überlebensgroße Persönlichkeit nicht die Bedeutung von John Densmore, Robby Krieger und Ray Manzarek, und auch deren musikalisches Werk aus der Zeit nach den Doors wird gewürdigt – sowohl die kurze Schaffensphase als Trio nach Morrisons Tod als auch ihre Kollaborationen mit anderen Künstlern wie Ian Astbury, Perry Farell oder Scott Weiland. Aber im Mittelpunkt stehen natürlich die sechs kurzen, intensiven Karrierejahre der Doors: Gaar versteht es, auch weniger bekannte Fakten ans Licht zu holen und neue Anekdoten zu erzählen, und sie zeichnet die Geschichte der Band, die 1965 von den beiden Filmstudenten Morrison und Manzarek in Los Angeles gegründet wurde, vor einem farbenprächtigen Hintergrund – den gesellschaftlichen Umbrüchen der späten Sechzigerjahre.
Ein Gefühl für die USA der damaligen Zeit, für Flowerpower, Vietnamproteste und eine Jugendbewegung auf der Suche nach einem neuen, erweiterten Bewusstsein, vermitteln die zahlreichen Illustrationen in diesem Buch, die sich nicht allein auf Bandporträts beschränken, sondern auch viele Poster, Konzerttickets, Plattencover und andere Erinnerungsstücke präsentieren. Dazu kommen zahlreiche Fotos der Doors, darunter einige seltene Schnappschüsse abseits der Bühne, die diesen Bildband ideal abrunden. Für eine ausgewogene Beurteilung der Musik konnte Gaar renommierte Kollegen wie Harvey Kubernik oder Richie Unterberger gewinnen, die Essays zu den einzelnen Alben beisteuerten.
“The Doors – Die illustrierte Biografie” überzeugt rundum – durch seine fundierten Texte, den gelungenen Gesamtüberblick und die edle, hochwertige Aufmachung.